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Spitz-Ahorn

Spitz-Ahorn Acer platanoides

Acer platanoides

In seinem Kräuterbuch erwähnt Jakob Tabernaemontanus anno 1588 lediglich den "Teutschahorn" sowie den "Fremdahorn". Ersterer ist der heutige Feldahorn oder Maßholder, Ietzterer die Platane. Spitz- und Bergahorn waren damit offensichtlich insbesondere in Norddeutschland Spätzünder unter den heimischen Bäumen.

Als Park-, Allee- und Forstbaum hat sich der Ahorn dann aber doch noch zumindest die Herzen der Gärtner und Förster erobert. Gärtnermeister der englischen Landschaftsparks liebten insbesondere den gelbgrünen Blütenreigen im Frühjahr, die leuchtend gelbe Herbstfärbung und die breit ausladende Krone des Spitzahorns. Gelb und Rot bilden einen hübschen Kontrast, müssen sich die pfiffigsten unter ihnen gedacht haben, widmeten sich erfolgreich der Zucht rotlaubiger Sorten des Spitzahorns und schufen sich mit den Sorten "Royal Red", "Reitenbachii", "Faassens Black" und "Schwedleri" eigene Denkmale, die es ihren Schöpfern mit Anspruchslosigkeit, Schnellwüchsigkeit und dekorativen Farbkontrasten danken. Während der englische Landschaftsgärtner also malerisch breitkronige Exemplare bevorzugt, mag der zweckmäßiger veranlagte Förster lange, gerade Stämme. Wie gut, dass der Spitzahorn beides kann. Steht er frei, freut sich der Gärtner; steht er in Gesellschaft anderer Bäume, freut sich der Förster. Letzterer kommt aus dem Grinsen eigentlich gar nicht mehr heraus, da vor allem der Spitzahorn anspruchslos und schnellwüchsig ist und sein leicht zersetzbares, nährstoffreiches Laub im Herbst zur Bodenverbesserung beiträgt.

Spitz-Ahorn Acer platanoides

Allen drei heimischen Arten (Feld-, Berg- und Spitzahorn) gleich ist das mitunter knallharte, unverdrehte und wenig schwindende, helle Holz. Dass das Holz nicht nur hell aussieht, sondern auch noch hell und klar klingt, hat offenbar die Instrumentenmacher auf den Plan gerufen: Zargen, Böden und vor allem die Hälse von Lauten und Gitarren werden traditionell gerne aus Ahorn geschnitzt. Vor allem der Bergahorn wird als Tonholz sehr geschätzt: Wächst er langsam und gleichmäßig, ist er von besonderer Härte. Wächst er an Extremstandorten weit ausladend und unregelmäßig, zeigen sich im Holz Riegel, Wölkchen und Vogelaugen, die eine äußerst attraktive dreidimensionale Wirkung ergeben.

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